Klassenrat

Der Klassenrat – die Klassen 6 bis 9 nehmen ihre Angelegenheiten selbst in die Hand

Einrichtung:

Jede Klasse von 6 bis 9 hat eine feste Stunde im Stundenplan jeder Woche, die „ihr gehört“. Die Klasse sitzt mit einem ihrer Klassenlehrer im Sitzkreis und berät unter der Leitung der dazu ausgebildeten Klassenratsmoderatoren, dreier Schüler der Klasse, alle ihre Angelegenheiten.

Teilnehmer:

In jeder 6. Klasse der Schule werden je 4 Moderatoren vom Institut für konstruktive Konfliktaustragung und Mediation IKM ausgebildet, die die Klassenratssitzungen leiten. Der Klassenrat besteht aus allen Schülern der Klasse und einem der Klassenlehrer oder beiden.

Für die Einführung und Betreuung der Klassenräte ist eine kleine Arbeitsgruppe zuständig, die sich nach Bedarf unregelmäßig trifft; sie besteht zur Zeit aus zwei Lehrern: Frau Krüger und Herr Stender.

Ziele:

Im Klassenrat wird fortgesetzt, was das Soziale Lernen (s. dort) einführt: Die Schüler regeln Angelegenheiten aller Art im Gespräch und befolgen dabei feste Regeln. Die Einhaltung der Regeln wird von Schülern – den Moderatoren – überwacht, die Sitzungen von diesen geleitet – die Schüler lernen, ihre Angelegenheiten selbst in die Hand zu nehmen und die Verantwortung zu übernehmen, Demokratie wird eingeübt. Schüler können stärker aus einer „Konsumentenrolle“ herauskommen, für sich selbst einstehen und Interessen durchsetzen, erkennen aber auch die Grenzen des Machbaren.

Vorgehensweise:

Die Moderatoren werden von den Klassenlehrern im Gespräch mit der Klasse ausgewählt und dann extern an drei Tagen ausgebildet. Die Sitzungen werden im Stuhlkreis abgehalten. Sie beginnen mit einer „Positiven Runde“ und dem Durchgang durch das Protokoll der letzten Sitzung sowie mit dem Erstellen einer Tagesordnung; Themen können hier, aber auch schon vorher über einen Briefkasten oder ein Klassenratsbuch vorgebracht werden. Dann werden unter der Leitung der Moderatoren die vorgeschlagenen Themen abgearbeitet; dabei wird auf die Einhaltung von Gesprächsregeln geachtet. Der anwesende Klassenlehrer ist normales Mitglied des Klassenrates, kann wie jeder andere sprechen, wenn er das Wort erhält.

Beispiele:

Der Klassenrat kann alle Angelegenheiten beraten. Häufig geht es zum Beispiel um die Klärung von Konflikten („Peter ärgert mich immer“), um die Bearbeitung von Beschwerden („Der Ordnungsdienst wird immer von denselben nicht ordentlich erledigt“), um Anregungen für die gemeinsame Arbeit („Können wir den Klassenraum anders gestalten?“), um soziale Angelegenheiten („Wir sollten uns bei XY bedanken“), um die Gestaltung eines Wandertages oder eines Klassenfestes. Im Klassenrat können z.B. auch Entspannungsübungen, Spiele oder Übungen aus dem Sozialen Lernen durchgeführt werden.

Erfahrungen:

Die Erfahrungen mit dem Klassenrat sind ganz überwiegend positiv, jedenfalls dann, wenn er wirklich „im Sinne des Erfinders“ durchgeführt wird. Die Moderatoren bewähren sich in der Regel in oft beeindruckender Weise, wenn man sie lässt. Die meisten Klassen akzeptieren die Moderatoren und die Institution und wissen sie zu schätzen. Für die Klassenlehrer stellt der Klassenrat dann oft eine hochinteressante, auch neue Erfahrung und nicht selten auch eine Entlastung dar. Schwierigkeiten können z.B. auftreten, wenn Klassenratsstunden für Fachunterricht missbraucht werden, wenn Klassenlehrer nicht „loslassen“ können, wenn zugelassen wird, dass der Klassenrat für Dauerstreitereien Einzelner oder als „Lästerrunde“ missbraucht wird oder wenn sich das Klassenklima sehr ungünstig entwickelt hat. Ein „Coachen“ der Moderatoren durch die Klassenlehrer ist oft nützlich und wünschenswert, aber im Alltag nicht einfach zu leisten. Eine Supervision der Moderatoren wird durch die AG durchgeführt.

Kontakt:

Frau Krüger

Herr Stender

Erreichbar über das Schulbüro.