Ich ging an einem wunderschönen Freitag zur Schule. Eigentlich war alles normal, aber eine Sache spürte ich. Es fühlte sich komisch kribbelig an, aber auch irgendwie schön. Als ich gerade darüber nachgedacht habe, was es sein könnte, kam mir ein Gedanke: Was, wenn der Austauschschüler vom Mars gar nicht unsere Sprache spricht? Auf einen Schlag war mir klar, was das Kribbeln ist: Ich bin aufgeregt.
Als der nächste Morgen anbrach, wachte ich sehr früh auf und guckte aus dem Fenster. Überwältigt vom rosaroten Sonnenaufgang sah ich eine Sternschnuppe, und ich wünschte mir, dass der Austauschschüler nett ist. Bei dem Wort Austauschschüler fuhr ich in die Höhe und zog mich an. Nun weckte ich meine Eltern und wir fuhren zum RLP. Das bedeutet Raumschifflandeplatz. Wir kamen an und ich konnte nicht mehr aufhören zu staunen: eine riesige Wiese mit Kunstrasen, mindestens 100 Raumschiffe und der Höhepunkt: 200 Austauschschüler vom Mars, die halb so groß wie ich waren und in Neonfarben leuchteten.
Mein Schüler kam zu uns und sagte: „Neoleoleoale. Hallo, ich heiße Neni, und was das eben gerade sollte, keine Ahnung, ich bin aufgeregt.“ Ich guckte und brachte nur ein albernes Haaaallllooo heraus. Zum Glück griff mein Vater ein und sagte belustigt: „Wollen wir dann erstmal nach Hause fahren?“. Ich nickte und dann fuhren wir nach Hause.
Am nächsten Tag beim Frühstück: Ich fand Neni irgendwie merkwürdig und deshalb verlief das Frühstück schweigend. Auch die ganze nächste Woche redeten wir nicht miteinander. Bis der Tag kam, an dem er mit in die Schule dufte. Ich hatte Angst, weil ich ein Außenseiter bin, dass sich Neni auf die Seite der anderen stellt. Also gingen wir mal wieder leise und still, als ob es Nacht wäre, zur Schule.
Als wir den Schulhof betraten, hatte ich richtig ein Ziehen im Bauch und ich wusste, dass das nicht gut war. Nun kam der Klassengefürchtete Elwin und sagte: „Hey, du Ding, hast du Verstärkung mitgebracht? Hilft dir gar nichts, ich schlag dich trotzdem zusammen.“ Ich spürte, wie mir das Blut in den Adern gefror. Nun schaltete sich Neni ein und meinte: „Hey, du Dickie, wenn du dich mit ihm anlegst, dann auch mit mir.“
Dann gab es eine Prügelei, und es ging nicht einer mit einer blutigen Nase nach Hause, sondern zwei. Zwei sehr gute Freunde.
Treffen zweier Fabel-Füchse
Aufgabe: Der Äsop’sche Fuchs kehrt stolz zurück in seinen Bau und trifft dort den Lessing’schen Fuchs. Sie unterhalten sich lachend, bis das Gift zu wirken beginnt. Schreibe diese Unterhaltung.
Im Bau
Der Äsop’sche Fuchs ist gerade auf dem Weg zu seinem Bau und denkt sich stolz: ,,Der Käse war lecker! Der dumme Rabe weiß wahrscheinlich noch gar nicht, was sich zugetragen hat. Der denkt bestimmt, dass ich alles ernst meinte.“
,,Oh, Hallo Leon! Was machst du denn hier?“, fragte der Äsop’sche Fuchs überrascht, als er vor seinem Bau seinen Freund entdeckt. ,,Hallo, Anton! Ich wollte dir erzählen, wie ich gerade einen Raben ausgetrickst habe!“ „Was!?, entgegnete Anton erstaunt.“ „Ich habe auch einen Raben ausgetrickst und und einen vorzüglichen Käse erbeutet!“ „Wirklich? Ich würde gerne alles darüber hören.“ „Also, dieser dumme Rabe hat so laut damit geprahlt, dass er den Käse geklaut hat, und da habe ich mich angeschlichen. Dann habe ich ihn begrüßt und gesagt: ,,Du hast so ein schönes Gefieder und wenn du jetzt noch genauso gut singen kannst, wie dein Gefieder schön ist, dann wärst du gar wunderbar! Darauf hat er natürlich seinen Schnabel geöffnet, um seine Stimme zu erheben und sein Gekrächze herauszuposaunen. Dabei fiel ihm das Stück Käse aus dem Schnabel!“
„Wow!“, antwortete Leon beeindruckt. ,,Bei mir hatte der Fuchs ein saftiges schönes Fleisch!“ „Genau das Richtige für dich, du Schleckermaul!“, antwortete Anton lachend. „Der Rabe wollte gerade das Stück Fleisch essen, als ich herbeikam und ihn für den Adler des Zeus hielt“, sagte Leon lachend.
„Er wirkte geschmeichelt. Dann fragte ich, ob er von Zeus entsandt wurde, um meinen Hunger zu…“, plötzlich stoppte er mitten im Satz und sein Magen krampfte sich zusammen. „Was ist los?“, fragte Anton. „Mir geht es nicht gut, ich habe Bauchschmerzen“, sagte Leon mit schwacher und zittriger Stimme. „Weißt du denn, woher das kommt?“, fragte Anton. Da fällt es Leon wie Schuppen von den Augen. „Das Fleisch, es war bestimmt vergiftet!“, sagte Leon mit immer schwächer werdender Stimme. „Glaubst du, dass der Rabe das wusste?“, fragte Anton besorgt. „Ich glaube nicht, dafür war er nicht schlau genug“, antwortete Leon leise.
„Beim nächsten Mal passen wir besser auf!“, sagte Anton aufmunternd. „Für mich gibt es kein nächstes Mal!“, sagte Leon. „Du schaffst das!“, sagte Anton halb beängstigt und halb besorgt. „Ich kann nicht mehr… “ waren die letzten Worte von Leon.
Anton war traurig, bestürzt und wütend. „Ich werde dich rächen“, flüsterte Anton zu seinem verstorbenen Freund. In dieser Nacht ging Anton traurig und bedrückt zu Bett. Er will es dem Raben heimzahlen!
Leo, 6c
Zwei Fabeltiere aus zwei verschiedenen Fabeln im Briefkontakt:
Hallo Ameise,
du bist wahrscheinlich erstaunt, von mir zu hören, und dass ich nicht erfroren bin!
Aber ich bin beim netten Maulwurf untergekommen und wir haben eine super Zeit in einer gemütlichen Kellerwohnung mit einem warmen Ofen, viel Musik und leckerem Essen!
Es gibt also auch Tiere, die mein Talent zu würdigen wissen!
Du hättest mich doch bei dir aufnehmen sollen, Ameise!
Doch dafür ist es jetzt zu spät. Mal sehen, ob du irgendwann mal auf einem meiner Konzerte bist und wahre Kunst erkennst!
Ach übrigens, der liebe Maulwurf ist jetzt auch nicht mehr so gut auf dich zu sprechen! Das Gleiche gilt übrigens auch für die Tiere, die mich so unfreundlich abgewiesen haben! Vielleicht kannst du das ja den anderen Tieren erzählen!
Aber anstatt mich hier weiter aufzuregen, sollte ich lieber von der Krautsuppe mit Mausespeck, die mir der Maulwurf gekocht hat, kosten und ihm noch ein Privatkonzert geben!
Ich hoffe du nimmst dir in Zukunft meine Worte zu Herzen.
Liebe Grüße
deine Grille
Leo, 6c